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Geschafft!

Ohne das Studium „Biografisches und Kreatives Schreiben“ hätte ich diesen Blog nicht geschafft. Und ohne diesen Blog würdest du diese Zeilen nicht lesen. Und weil ich eingeladen wurde, an der ersten BKS13-Blogparade zum Thema Geschafft! teilzunehmen, hier meine Gedanken dazu.


Volltreffer, denke ich: direkt ins Resilienz-Herz meines Blogs. Geschafft! Das murmle ich ganz oft in mich hinein, ohne es auszusprechen. Dabei sollte man es viel öfter und lauter sagen. Ja, ich bin sogar dafür, sich jeden Abend vor den Spiegel zu stellen, auf die Schultern zu klopfen und das Spiegelbild laut und deutlich mit einem Geschafft! zum Bestehen des vorangegangenen Tages zu beglückwünschen.

Geschafft! jubelt mein innerer Motivationstrainer, wenn er mich davon überzeugt, dass es mir gut tut, um 5.55 Uhr aufzustehen, um mit einer Stunde Yoga und Meditation den Tag zu beginnen. Yes, you can your Schweinehund überwinden! Dieses, mit Ausrufezeichen gepaarte Geschafft! schafft es immer wieder, alltägliche Banalitäten in einen triumphalen Sieg zu verwandeln. Tagesaktuell wollte ich heute etwas zum #weltkrebstag schreiben und wie bedeutend es ist, sich selbst zu loben. Während ich mir also den ganzen Vormittag lang die inspirierenden Beiträge meiner liebsten Krebs-BloggerInnen durchlas und alles, was diese unfassbar starken, zarten, kreativ-aktiven Frauen geschafft haben, bewundere, fiel mir partout nichts ein, was auch nur ansatzweise ein geschafft! verdient hätte.


Dann trudelte die E-Mail meines neuen DSL-Providers ein: Mein Anbieterwechsel sei auch nach der 23. Korrespondenz nicht zu schaffen. Ich atme tief durch und nehme lächelnd den Telefonhörer zur Hand. Mit einem Lächeln wird es zu schaffen sein. Et voilà: Als ich mich nach einer halben Stunde von einem ungewöhnlich gut gelaunten Callcenter-Mitarbeiter verabschiede, steht meine DSL-Verbindung nach nur zwei Monaten!! Ein dreifaches Halleluja-angehauchtes Geschafft! schallt durch mein Wohnzimmer.


Im anglo-amerikanischen Sprachgebrauch hört sich das cooler an: I can, you can, we can can. Da tanzen die grauen Zellen, da fliegen die Beinchen. Dennoch habe ich neulich ein wirklich dramatisches Geschafft! aus mir heraus gekeucht: Der 3 x 1400 Kilometer Umzug in den 3. Stock ohne Aufzug hat mich geschafft. Ich war fix und foxi. Am Ende. Aber auch am Happy Ende. Weil, zugleich am Beginn eines neuen Abenteuers.


Ist geschafft! der Grenzübergang von alt nach neu? Wenn, dann ist es jedenfalls eine Grenze, die nicht leicht zu passieren ist. Die Mauer muss weg! Das haben sehr viele Menschen gemeinsam geschafft. Aber nur, weil jeder einzelne es unbedingt schaffen wollte. Da ging es um etwas Großes. Etwas von übergeordneter Bedeutung. Etwas, das jede Anstrengung wert ist. Freiheit. Aber wie geht das? Wie schaffe ich etwas, das Größer ist, als das was ich kenne?


Wäre ich Schwäbin, hätte ich es dann im Blut? Ich bin aber nunmal in Bayern geboren und hatte im besten Schaffe-schaffe-Häusle-baue-Alter nicht den Handwerker oder Bausparvertrag, sondern den Krebs im Blut. Kann man dazu noch Schweinehund sagen? Nein, es war schon eher ein ausgewachsener Sauhund, ein Killer, der mich fast aufgefressen hätte. Wie habe ich den geschafft? Wie wird man Sauhund-Dompteuse? Wie schafft es jemand, der lieber durch die Hölle gegangen wäre, als eine einzige Kopfschmerz-Tablette zu nehmen, plötzlich – ohne Training – täglich einen Berg an Medikamenten zu schlucken? Die Antwort ist noch banaler als der DSL-Anschlussfehler: Es gab keine Alternative. Ich will Leben. Ich will, ich werde, ich mache. Die berühmten letzten Worte des lieben Gottes, bevor er seinen Arsch in Gang setzte, um in sechs Tagen die Welt zu erschaffen. Alles ist möglich. Das ist nicht von mir, das kommt vom Godfather of Geschafft!. Gute Nacht...

Genug geschafft. Jetzt wird geschlafen.

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