Vor einigen Jahren lud ich zu einem Workshop ein, in dem ich erstmals kreatives Schreiben mit Yoga verband. Zu der Zeit – es waren die ersten Jahre nach erfolgreich überstandener Therapie - platzte ich vor Lebensfreude. Ich hatte allen Grund dazu: Mein Körper nahm die Stammzellen an, die ich von meiner Knochenmarkspenderin erhalten hatte an. Die „Neuen“ leisteten ganze Arbeit: Sie setzen sich Rambo mäßig gegen alle Widerstände durch und bauten in Warp-Geschwindigkeit ein komplett neues Immunsystem auf. Es ging vorwärts.
Besser als Botox
Mit allem hatte ich gerechnet, aber dass am Ende einer derart heftigen Krise in einen Jungbrunnen falle? Sicher: Ich hatte gerade die radikalste Form der Frischzellenkur hinter mir. Während ich noch damit beschäftigt war, mühsam die Einzelteile meiner Identität zusammen zu klamüsern, kam die Lebensfreude zurück wie aus einem jahrelangen Wellnessurlaub. Sie warf sich mir förmlich an den Hals und wich mir nicht mehr von der Seite. Trotz optisch verzerrten Features - von Babyfrisur über Hinkebein bis zu Scare Face - sah ich blendend aus. Genauer gesagt: Ich fühlte mich so. Und ich liebte dieses Gefühl, was wiederum noch mehr Glücksgefühle auslöste. Ein Leben im Serotonin-Rausch!
Jetzt, genau jetzt, wollte ich teilen, was ich selbst erfahren hatte: Glücksgefühle. Etwas, das ich mir nicht kaufen oder ins Gesicht spritzen lassen kann. Etwas, das ich nur in mir selbst finde. Und wenn ich es nicht spüre, weil es sich unter Stress und negativen Gedanken versteckt? Dann finde ich Mittel und Wege dorthin. Die Idee zu meinem Workshop war geboren.
Natural Highs für alle!
Yoga ist ein wunderbarer Weg durch bewusste Atmung, Bewegung und Meditation diese Glückszustände zu erreichen. Nun werden traditionellerweise Bewegungstherapie und Achtsamkeit nicht mit Gefühlsäußerungen auf der Matte verbunden. Beim biografischen und kreativen Schreiben - das ich während meines Masterstudiums an der Alice Salomon Hochschule Berlin erforsche, ist das nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. Um eins vorwegzunehmen: Wer glaubt, dass kreatives, also unzensiertes, freies Schreiben eine Erwachsenengruppe für Literaten, Künstler und Waldorfschüler ist, irrt. Dandapani beschreibt, wie er einer Gruppe von Unternehmern erklärt, worin das transformierende Geheimnis einer einfachen Schreibübung steckt:
Poetry = Energy in Motion?
Gerade lese ich in einem Blog, der wunderbar beschreibt, was Yoga mit intuitivem Schreiben verbindet: wordsloveyoga übersetzt E-motion so treffend mit „Energy in motion“
Yes! Ich nicke heftig. Ja, genau so! Nicht nur Yogis oder Headbanger mit Nackenstarre wissen, dass jede Erfahrung mit Emotionen verbunden ist: von glücksgeladen bis schmerzverzerrt. Emotionen bringen die Bewegung quasi schon per Definition mit.
Finden sich in unserer Sprache auch Hinweise darauf, dass die Erfahrung mit der Bewegung zusammenhängt? Ein kleiner sprachgeschichtlicher Ausflug verrät, dass sich unsere Vorfahren schon vor über tausend Jahren damit beschäftigten. Zum Akt der Fortbewegung kam der Erkenntnisgewinn: Das Verb erfahren geht zurück auf das althochdeursche irfaran (um 800), was so viel bedeutet wie ‘reisen, durchfahren, -ziehen, erreichen, einholen’. Es dauerte nicht lange, und das Wort wurde auch verwendet, um auszudrücken, dass ein Reisender auch einer Erforscher und Erkundender ist.
Warum ein einziger Buchstabe dein Leben verändern kann
Zu der Zeit, als ich meinen Yoga meets Creative Writing-Kurs anbot, lief folgender, unter Online-BestellerInnen beliebter Werbespot in allen Kanälen: Es klingelt an der Tür. Frau öffnet. Paketlieferung. Frau schreit vor Glück.
Ich musste, aller in dem Video durchgenudelter
Klischees, lachten, holte mir ein B zur Unterstützung und verwandelte den Schrei vor Glück! in ein Schreib vor Glück! Den TeilnehmerInnen versprach ich, ganz persönliche Überraschungen mit eigenen Wunschpaketen. Wundertüten und Writer’s High
Es wurde ein Wundertüten-Workshop: Die Bewegung auf der Matte brachte nicht nur den Kreislauf in Schwung und pumpte Blut ins Köpfchen: Die Schreibübungen, vor der besonders die Skeptiker in der Runde Bedenken hatten, gingen mit Schwung von der Hand und wurden abgefeiert wie 108 Sonnengrüße. Wir verfassten Liebes- und Dankesbriefe an unser Leben und entspannten uns beim Gefühle-von-der-Seele-Schreiben. Die einhellige Erkenntnis am Ende: Auch Schreiben als Ausdruck dessen, was uns bewegt, lässt sich trainieren. Das Writer’s High kommt von alleine.
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Ein Text voller Schwung und Lebensfreude, danke dafuer! Die " optisch verzerrten Features" sind eine so ausdrucksstarke Beschreibung und das, was uns letztlich so besonders macht!